Buchtipp

Treffen sich zwei Planeten. Der Eine „Du siehst aber schlecht aus.“ Der Andere „Ich habe Menschen.“ Der Eine “Oh, das geht vorbei.“ Dieser Witz von Harald Lesch, dem bekannten Astrophysiker, der auch in München an der LMU lehrt, weist auf den Inhalt des Buches hin. „Die Erde im Griff des Anthropozän“ also die Beherrschung der Erde durch Menschen, nimmt Lesch zum Anlass, die Entstehung der Erde in den langen Zyklen der Geschichte zu beschreiben. Mit diesem spannenden Grundwissen aus dem aktuellen Stand der Forschung ist man dann gut ausgestattet, um die Überbeanspruchung unseres Planeten Erde zu verstehen. Die Geschichte des Menschen beginnt vor rund 200.000 Jahren in Ostafrika. Es ist interessant zu wissen, dass die rund 750.000 Menschen, die bisher eine DNA Analyse über ihrer Herkunft machen ließen, erkennen mussten, das ihr Ursprung aus Schwarzafrika ist. Wahrscheinlich stammen wir alle von vielleicht sieben Müttern im Senegal ab. Aber die Autoren zeigen auch sehr deutlich auf, dass wir die Erde überfordern. Allen heute lebenden Menschen stehen pro Person 1,4 Hektar zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zur Verfügung. Bei nachhaltiger Lebensweise. Statt dessen verbrauchen wir heute bereits 2,2 Hektar. Den größten ökologischen Fußabdruck hinterlassen die Arabischen Emirate und die USA mit 10,5 Hektar / Person, der Europäer mit 4,7 Hektar und ein Mensch in Bangladesch mit nur 0,6 Hektar. Die Autoren machen deutlich was und warum wir ändern müssen, ohne zu moralisieren. Und wenn 62 superreichen Menschen genau so viel gehört wie 3,7 Milliarden der ärmeren Menschen, wir es Zeit sich darüber zu „empören“, so der Autor. Fazit: Unbedingt lesenswert.

Das Buch ist erschienen im KOMPLETT – MEDIA GmbH Verlag und kostet 29,95 Euro. ISBN Print: 978-8312-0424-3