Die INITIATIVE CO2 auf dem dritten BIM-Forum in München – Digitalisierung in unserer Branche, geht das?

„Das Händler – orientierte Vertriebsmodell wird sich überleben, der Amazon des Baustofflieferanten wird kommen“!

So Lukas Brunert, Projektleiter von Ernst und Young auf dem BIM – Forum am 15. November 2018 in München.

„Ooops“ was haben wir da gerade gehört? Viele der erstaunlich zahlreichen über 150 Teilnehmer am BIM Forum wurden schlagartig hellwach – hier geht es ja nicht nur um unsere, sondern um die Zukunft der ganzen Branche!

Es zeigt sich deutlich ab, dass die HTI Gienger dieses Thema rechtzeitig in den Fachwelten aufgenommen hatte. In den bereits realisierten Veranstaltungen wurden die Tendenzen durch BIM deutlich aufgezeigt. Jetzt werden die Forderungen und Veränderungen konkreter und realitätsnaher.

Das Netzwerk „bim2bim“ arbeitet – mit anderen Organisatoren – gemeinsam für die Weiterentwicklung des „BIM „Konzepts“ und die damit verbundene Digitalisierung der Entscheidungswege.   (https://bim2bim.de/)

Bauherr – Architekt – Fachplaner – Hersteller – Fachgroßhandel

Wenn Architekten und Hersteller bei einem BIM gesteuerten Projekt schon vorab entscheiden müssen, welches Produkt zum Einsatz kommen soll, wird sich der Fachgroßhandel auf seine logistischen Aufgaben beschränken müssen. Es ist Fakt, dass die Kosten für ein Projekt zu 20 Prozent in der Bauphase anfallen, jedoch 80 Prozent für den Betrieb und das bedeutet, dass andere Kriterien an Bedeutung gewinnen werden.

Die Wertschöpfungsketten werden durch BIM Veränderungen erfahren. Die Immobilienbranche, die Bauindustrie, Hersteller und Handel werden durch eine frühe Kooperation zwischen Architekten und Planer erheblich beeinflusst werden. Deshalb sind führende Hersteller wie Viega, Seppelfricke oder Victaulic an vorderster Front, wenn es um die BIM – Kompetenz bei den Planungsbüros geht.

Digitalisierung in unserer Branche, geht das?

Das Fach-Planungsbüro in Abstimmung mit dem Architekten ist in der Zukunft der wichtigste Entscheider bei der Produktauswahl. Das war zwar schon immer so aber durch BIM wird die Bedeutung des Ingenieurbüros weiter zunehmen. Die Produktneutralität ist ein Auslaufmodell. Und das wird sich auch in den öffentlichen Projekten zeigen: Ein BIM geplantes Projekt kann nicht mit Eventualitäten, Wahrscheinlichkeiten oder Beliebigkeiten gestartet werden.

Hochtief, die Stadtwerke München oder die Bahn haben hier bereits die „Spielregeln“ geändert. In einem interessanten Projektbericht von der Deutschen Bahn wird deutlich, welche Auswirkungen die Prozesse und Entscheidungsabläufe bereits haben.

Die hochkarätige Veranstaltung war ein sehr interessantes Forum, um sich über den aktuellen Status des „BIM“ Prozesses zu informieren.

Peter Grabandt – Redaktion Initiative CO2