„Die haben bestimmt etwas auf dem Kerbholz“!

„Die haben bestimmt etwas auf dem Kerbholz“!

Klingt doch irgendwie nach Dieb, Verbrecher, Betrüger, oder nicht?

Aber ob der Japaner Satothi Nakamoto(Pseudonym) ungefähr in 2008 bei der Erfindung der Blockchain Technologie diese mittelalterliche Zahlungsweise vor Augen hatte? Doch das Prinzip ist das Gleiche: Interaktionen und Zahlungsvorgänge zwischen Geschäftspartnern OHNE eine zentrale Instanz dazwischen, wie beispielsweise eine Bank.

Vertrauen, nanu und das im digitalen Zeitalter?

Und wie schon im Mittelalter soll u.a. vermieden werden, dass Mehrfachausgaben von (digitalen) Guthaben vermieden werden. Um einen Überblick über alle Transaktionen zu bekommen, schuf Nakamoto die „Blockchain“.

Und jetzt auch noch Ehrlichkeit?

Blockchain funktioniert nur, wenn mindestens zwei Drittel der Teilnehmer „ehrlich“ sind. Jeder Teilnehmer hat eine Kette von Blöcken, die identisch mit denen der anderen Netzwerkteilnehmer ist. Dadurch wird ein konsistentes Gesamtbild über das Guthaben aller Netzwerkteilnehmer ermöglicht. Uns genauso ging es eigentlich schon im Mittelalter.

Ein geeignetes längliches Brettchen oder ein Stock wurde mit Symbolen markiert. Anschließend wurde das Holz längs gespalten oder geteilt, so dass Schuldner und Gläubiger die an der Trennstelle zusammenpassenden Einritzungen auf ihrer Stockhälfte dokumentiert fanden. Meist erhielt der Gläubiger das längere Teilstück. Wieder zusammengefügt zeigte sich zweifelsfrei, ob die beiden Hälften zusammengehörten oder ob eine Hälfte nachträglich manipuliert worden war. Bei einem erneuten Zusammenlegen konnten bei Bedarf auch einvernehmlich weitere Markierungen angebracht werden. An einem bestimmten Termin (Zahltag) wurde das Kerbholz präsentiert, mit dem Gegenstück verglichen und der Schuldner zur Zahlung aufgefordert. Stimmten die Zählhölzer nicht überein, so ging es – anders als im digitalen Zeitalter – gleich auch mal um Kopf und Kragen, sprich ums Überleben.

Und jetzt auch noch das: Smart Contracts im Bauwesen in Kombination mit BIM

Die Blockchain Technologie besitzt das Potenzial, nach BIM die nächste revolutionäre Innovation in der Bau-und Immobilienwirtschaft zu sein. Die Anwendungsfelder können sein:

Grundbuchprozesse – Facility Management – Finanzierung – Mietermanagement

Die dafür erforderlichen Rechenleistungen stellen allerdings hohe Hürden auch kostenseitig dar.  Früher oder später wird diese aber zur Verfügung stehen.

Also: Jeder rechnet mit jedem ab. Klingt doch zunächst ganz vernünftig.

Die sehr empfehlenswerte Literatur dazu:

Blockchain 2.0 – einfach erklärt – mehr als nur Bitcoin von Julian Hosp
https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/15579-blockchain-2-0-einfach-erklaert-mehr-als-nur-bitcoin/

Softcover, 256 Seiten
Erschienen: September 2018
Gewicht: 363 g
ISBN: 978-3-95972-159-2
14,99 € inkl. MwSt.